Der Ultra-Trail Römische Weinstraße sollte für dieses Jahr mein erster Ultra-Trail über 80 km werden. Aber nach all den vielen langen Läufen in den letzten Wochen und den fantastischen, aber auch anstrengenden und mit Höhenmetern gespickten (Urlaubs-)Läufen in den Alpen, stand mir der Sinn dann eher nach etwas Schnellerem. Da die Strecke bei der Römischen Weinstraße so schön sein soll, wollte ich das Event nicht sausen lassen und beschloss, mich auf die kurze 25 km Runde mit 1000 positiven Höhenmetern umzumelden.
So ging ich also an den Start der 25 km Strecke. Statt um 8 Uhr wie geplant zu starten, fiel der Startschuss bereits um 7:52 Uhr – nicht weiter schlimm, aber vielleicht auch kein guter Vorbote. Nach den ersten Metern hatte die schnelle Gruppe, mit der ich unterwegs war, die erste Markierung übersehen. Zum Glück hatten wir das dann aber doch noch rechtzeitig bemerkt, und schon liefen wir zügig weiter auf den ersten flachen km.
Weiter ging es nun etwas steiler durch die Weinberge und ab in den Wald. Alles lief bestens, und das Wissen, unter den Top 5 Frauen mitzulaufen, beflügelte mich noch mehr. Doch leider war unsere schnelle Truppe auch ein wenig orientierungslos, und so übersahen wir bei km 6,4 wohl eine Markierung und liefen wie die Lemminge wieder auf unsere erste Runde in den Wald.
Nach ewigem Hin und Her Gesuche (die Markierung war an dieser Stelle wirklich ein wenig verwirrend) und 4 km Umweg gelang es uns dann schließlich doch noch, auf den rechten Pfad zu finden. Aus der ehemaligen Führungsgruppe der Damen war nun plötzlich die Nachhut geworden, und nach und nach rollten wir das Feld wieder von hinten auf – bloß auf so kurzer Strecke holt man eben 4 zu viel gelaufene km nicht mehr ein 🙁
Motivation war nun erstmal dahin, und so schlich sich neben Unmut auch bald der Trödelschritt ein, bis ich unterwegs wieder auf Anne traf, die letztes Jahr den Ultra gewonnen hatte und vorhin in der gleichen Gruppe wie ich unterwegs gewesen war. Wir beschlossen, den Rest der Strecke gemeinsam zu laufen und motivierten uns gegenseitig wieder so sehr, dass wir am Schluss wieder richtig Tempo machen konnten. An dieser Stelle nochmals danke!
So wurde zwar kein Bestzeitenlauf und auch keine Platzierung daraus, aber Spaß hatten wir dann doch jede Menge dabei! Wenn schon kein Ultra, dann eben eine Extra-Runde drehen! Und das Ziel, einen schnellen Lauf zu absolvieren, hatte ich ja bis auf die Vor-mich-hin-Motz-Phase-wegen-Sch..-Verlauferei auch erreicht. Auf jeden Fall ein gutes Gefühl, mal wieder schnell unterwegs zu sein und einen tollen Tag trotz allem auf unbekanntem Terrain verbracht!
Wer die Strecke einmal nachlaufen möchte, sollte sich besser die Datei auf der Homepage des Veranstalters runterladen. Es sei denn, man will eine Extra-Runde drehen… 😉