Einmal den UTMB laufen, das ist der Traum vieler Trailrunner. Und wenn nicht den ganzen UTMB, der mit seinen 171 km und 10.000 Höhenmetern eine Nummer für sich ist, dann einen der Läufe des UTMB: wie etwa die CCC, mit 101 km und 6.000 Hm die „kleine Schwester“ des UTMB, die bis auf eine kleine Schleife am Anfang der Strecke des UTMB folgt. Auch die jüngeren Läufe der Veranstaltung, OCC mit 56 km und 3.500 Hm und MCC, ein Rennen für Einheimische und freiwillige Helfer von UTMB & Co. mit 40 km 2.300 Hm, folgen der UTMB-Strecke, jeweils von anderen Startpunkten aus. Die Strecke des UTMB und seiner „kleinen Schwestern“ folgt bis auf kleine Abweichungen dem Weitwanderweg „Tour du Mont-Blanc“ (TMB), der von Wanderern normalerweise in 10 Tagen zurückgelegt wird. Die schnellsten Läufer schaffen dies in knapp 20 Stunden.
Zur UTMB-Familie gehören noch einige andere Läufe, die nicht der TMB folgen: die TDS, die auf technisch anspruchsvolleren und ausgesetzteren Wegen 121 km mit 7.300 Hm zurücklegt oder die PTL, ein Teamlauf für 2er oder 3er Teams auf einem großen 300 km Rundkurs mit 25.000 Hm.
Allen Läufen ist gemeinsam, dass man nur teilnehmen kann, wenn man eine entsprechende, je nach Lauf unterschiedliche Anzahl von ITRA-Qualifikationspunkten aus Qualifikationsläufen gesammelt hat, vorweisen kann (Ausnahme PTL: hier muss man sich bewerben). Und da es immer noch mehr Anmelder als Startplätze gibt, kommt noch ein Losverfahren zum Einsatz. Dabei gilt: wer beim ersten Mal nicht ausgelost wird, bekommt für die Verlosung im 2. Jahr eine höhere Priorität, und sollte es auch beim 2. Mal mit der Auslosung nicht klappen, kann man sich im 3. Jahr ohne Losverfahren direkt anmelden.
Vorgeschichte
Auch bei mir war es so: für CCC 2016 und 2017 durchs Losverfahren gefallen, hatte ich meinen Startplatz für 2018 sicher. Und da diese Chance im nächsten Jahr verfallen wäre, meldete ich mich gleich dafür an – auch wenn ich in der Zwischenzeit Bedenken hatte, was 100 km Läufe im Hochgebirge angeht – oft genug hatte ich bereits solche Läufe abbrechen müssen (80 km du Mont Blanc 2015, 80 km du Mont Blanc 2017 und Zugspitz Ultratrail 2016). Aber diesmal wollte ich es schaffen und bereitete mich intensiv darauf vor – mit dem Gedanken im Hinterkopf, dies einmal zu schaffen und dann meine Ultralaufkarriere an den Nagel zu hängen, zumindest was Läufe dieses Kalibers angeht.
Eine Woche vorher war ich bereits vor Ort und ließ mich von der Atmosphäre des UTMB fesseln, machte ein paar schöne Trainingsläufe mit ordentlich Höhenmetern und bereitete mich mit Yoga und anderen Mentaltechniken körperlich und mental auf den Lauf vor.
Und dann stand ich also freitags morgens, am 31. August, pünktlich am Start…
Start Courmayeur
Freitags morgens um 9:00 Uhr sollte es losgehen im italienischen Courmayeur – durch den Tunnel du Mont Blanc von Chamonix aus eigentlich nur einen Katzensprung entfernt. Um nach Courmayeur zu kommen, wurden vom Veranstalter Shuttlebusse organisiert, die an verschiedenen Orten (Chamonix, Vallorcine, Les Houches) abfuhren. Für mich ging es bereits um 6:30 von Les Houches aus los, und um 7:00 Uhr waren wir bereits in Courmayeur angekommen – also noch 2 Stunden Wartezeit!
Doch die ließ sich im Sportzentrum des kleinen italienischen Örtchens gut überbrücken. Was mir an dieser Stelle schon auffiel, waren die vielen asiatischen Läufer, vornehmlich Chinesen und auch viele Läufer aus Hong Kong. Daneben sehr viele Spanier und Südamerikaner, Deutsche konnte ich außer kurz beim Start keine entdecken (insgesamt waren bei der CCC nur 15 deutsche Läufer am Start).
Ich begab mich bereits frühzeitig zur Startaufstellung, um nicht wie schon beim 80 km du Mont-Blanc wieder im Stau zu landen, doch meine Sorge war völlig unbegründet. Der Start war in Wellen organisiert und es gab Startblocks nach Startnummern sortiert (was auch kontrolliert wurde). Zu meiner Verwunderung landete ich mit meiner Startnummer im zweiten Startblock, gleich hinter dem der Eliteläufer, erste Startwelle.
Die Stimmung beim Start war genial, und das Wetter war super: ganz leicht bewölkt und angenehm warm. Das Startbriefing wurde in 4 Sprachen angesagt: Französisch, Englisch, Italienisch und Spanisch (es waren wirklich extrem viele Spanier am Start!), Chinesisch hätte vielleicht noch gefehlt ?. (Ganz nebenbei, in diesem Jahr gewann ein Chinese die OCC und 1. Frau bei der CCC wurde eine Chinesin, auch der 2. bei der CCC war ein Chinese. Das hatte es beim UTMB so auch noch nicht gegeben.) Die Nationalhymnen von Italien, der Schweiz und Frankreich wurden gespielt und dann ging es um 9:01 Uhr endlich auf die Strecke – und das unter tosendem Beifall vieler begeisterter Zuschauer.
Courmayeur – Tête de la Tronche
Nach einer kleinen Schleife durch den Ort, wo wirklich eine megageniale Stimmung herrschte, machten wir uns auf den Weg zum ersten Anstieg, der Tête de la Tronche (Testa della Tronche). Diese Schleife unterscheidet die CCC übrigens von der UTMB Strecke. Beim UTMB geht es ohne Umwege direkt zum Rifugio Bertone ohne diesen kleinen Abstecher auf 2500 m. Ab dem Refugio sind beide Strecken identisch.
Zunächst führte ein gleichmäßiger Anstieg über eine asphaltierte Straße, die dann bald in einen schmalen Single-Trail im Wald überging. Nach der ersten Kurve warteten bereits die ersten Fotografen auf uns („Bitte lächeln!“) und ein paar Statistiker vom Hoka Team führten Strichlisten über die beim Lauf getragenen Schuhmarken. Bald überholten uns auch die schnellen Läufer der 2. Welle, aber alles ganz easy ohne Stau. Perfekt. Ganz anders, als ich es beim 80 km du Mont-Blanc erlebt hatte.
Tête de la Tronche – Refuge Bertone- Refuge Bonatti – Arnouvaz
Dieser erste Anstieg, immerhin knapp 1500 Höhenmeter auf 10 km, war also auch geschafft. Auf fast flachem, sehr gut laufbarem Terrain ging es die nächsten 4 km weiter zum Refugio Bertone, hier konnte ich es mal wieder so richtig schön rollen lassen, klasse! Ein wenig sandig war der Weg schon, und gerade im Downhill zum Refuge wirbelten wir extrem viel Staub auf. Dieser Streckenabschnitt und auch der folgende zum Refugio Bonatti machte richtig Spaß. Richtig gut laufbar, très roulant wie Kilian Jornet (der einige Stunden später beim UTMB übrigens am Refugio Bertone wegen einer allergischen Reaktion auf einen Wespenstich aussteigen musste) jetzt sagen würde. Und mit dem Wetter hatten wir auch Glück: leicht bewölkt, mit blauen Abschnitten, angenehm warm, nicht zu heiß und so konnten wir die tolle Aussicht genießen.
Ein schöner schneller Downhill bei strahlend blauem Himmel runter nach Arnouvaz, wo wir mit tosendem Beifall empfangen wurden und ich die besten Orangen seit Sóller beim Mallorca Trail genießen durfte.
Von Arnouvaz über den Grand Col Ferret
Nun folgte der nächste steile Anstieg zum Grand Col Ferret, der die Grenze zur Schweiz markierte. Und plötzlich schlug das Wetter um: den blauen Himmel verdrängten dunkle Wolken, Wind zog auf und es wurde plötzlich unangenehm kalt. Also: Armlinge anziehen – reicht nicht. Also noch Regenjacke an. Handschuhe und Mütze dazu. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis ich mein neues Outfit zusammengestellt hatte, dabei hätte ich fast noch meine Sonnenbrille unterwegs verloren. Doch der Zeitpunkt war genau richtig: denn nun setzte der Regen ein, zum Glück nicht zu extrem, dennoch unangenehm. An Aussicht war nun auch nicht mehr zu denken, denn der Nebel hüllte uns komplett ein und man sah gerade vielleicht mal 50 m weit. Oben angekommen, hielt ich mich auch nicht zu lange auf, sondern machte mich gleich an den Abstieg. Die Streckenposten da oben beneidete ich nicht bei dem Wetter.
Der Abstieg war extrem matschig und rutschig, richtig guten Grip hatte ich mit meinen schon etwas ausgetretenen Schuhen nicht und so richtig schnell kam ich hier auch nicht voran. Doch zum Glück wurde es weiter unten wieder etwas wärmer. Die im Wanderführer beschriebene Schönheit des Val Ferret konnte man bei dem Nebel nur erahnen. Bald war La Fouly erreicht, Zeit für einen Klamottenwechsel, denn in meinem ärmellosen Top fror ich dann mittlerweile doch ein wenig. Immerhin der Regen hatte aufgehört.
La Fouly nach Champex-Lac
Ein langer, gut laufbarer Downhill folgte durchs Val Ferret, durch die kleinen Örtchen des Tals. In Praz de la Fort war das ganze Dörfchen auf den Beinen, um uns anzufeuern und nun folgte der Anstieg in Richtung Champex-Lac, wo am VP Robert auf mich wartete, der erste VP, an dem Assistenz erlaubt war. Ich freute mich darauf, ihn bald wiederzusehen, umso nerviger empfand ich nun den schier nicht enden wollenden Aufstieg über Stein- und Wurzelpfade durch einen dunklen Wald. So langsam näherte sich der Zeiger der Uhr auch der 20 Uhr Marke, nun hieß es also Beeilung, wenn ich noch im Hellen in Champex ankommen wollte. Denn ich hatte keine Lust, mitten im Wald die Stirnlampe aus den hintersten Tiefen des Rucksacks auszukramen – das wollte ich schön gemütlich am VP erledigen. Punktlandung.
Um 20:30, gut 3 Stunden vor Cut-Off, erreichte ich den VP – und kam mir fast vor wie beim Mallorca Trail: Überall Spanier, die die ankommenden Läufer mit „Vamos! Animo!“ begrüßten. Genauso wie ich es von Events auf Mallorca kannte. (Es waren übrigens tatsächlich sehr viele Mallorquiner vor Ort, wie ich mir habe sagen lassen!) Nur leider war der VP nicht so gut und übersichtlich organisiert wie der in Valldemossa beim Ultra Mallorca. Ein wildes Gewusel, schlimmer als im Bierzelt beim Oktoberfest, kaum Durchkommen, und es dauerte einige Minuten, bis ich Robert in dem Getümmel überhaupt gefunden hatte. Fand ich La Fouly schon schlimm, stresste mich das hier erstmal richtig, und ich benötigte wieder einige Zeit, um mich zurechtzufinden, zu essen und mich für die Nacht bereit zu machen. Es waren Nachttemperaturen von 0°C vorhergesagt, nun hieß es also noch einmal Outfit wechseln: lange Hose, Pulli, frische Mütze und Handschuhe, Socken und Wechselschuhe mit besserem Grip. Mit der Stirnlampe bewaffnet machte ich mich etwa eine Stunde später wieder auf den Weg.
Bovine – La Giète – Col de la Forclaz bis Trient
Nach einem kleinen feinen Downhill hieß es wieder steigen: zunächst ein gleichmäßiger Anstieg über eine breite Piste – ich fühlte mich gut und hätte ewig so weiterlaufen können – dann aber bald wieder technisch über Steine und Wurzeln ziemlich steil nach oben. Wie ich schon beim Pitz Alpine (Bericht kommt noch ?) bemerkte, scheine ich gerade so eine leichte Nachtblindheit entwickelt zu haben (das Alter? ?) und die mittlere Stufe meiner Lupine war mir fast zu dunkel. Oder war ich einfach nur müde und das Laufen in der Nacht nicht mehr so gewöhnt? Egal, dieser Anstieg machte mir jedenfalls nicht wirklich Spaß. Dazu Jacke an, Jacke aus, Handschuhe an, Handschuhe aus – beim Aufstieg schwitzen, ab 1800 m wieder Kälte, beim Abstieg wieder schwitzen… Ich war jedenfalls froh, als ich den höchsten Punkt erreicht hatte und es wieder in den Abstieg ging.
Am nächsten Kontrollpunkt, La Giète, einem umfunktionierten Kuhstall, hielt ich mich schon aus geruchstechnischen Gründen ? nicht auf und machte mich gleich an den recht technischen Downhill nach Trient, wo ich am Schluss noch einmal richtig Gas geben konnte – bis ein stechender Schmerz im Knie mich ausbremste. Nun war an Downhillen nicht mehr zu denken, aber zum Glück war Trient nicht mehr weit.
Trient – Partystimmung in der Nacht
In Trient wartete Robert bereits wieder auf mich (zweiter VP mit Assistenzmöglichkeit) und ich freute mich total, ihn wiederzusehen. Dieser VP war zum Glück auch nicht so hektisch wie Champex und wesentlich übersichtlicher, und die Stimmung war grandios: im VP-Zelt waren 2 DJs zu Gange, die so richtig Party machten. Hier bekamen die ankommenden Läufer auch ganz individuelle Musik dargeboten. Als ich das Zelt betrat, wurde mein Name angesagt und als deutsche Läuferin bekam ich natürlich deutsche Schlager spendiert. Sogar gleich 2 hintereinander: „1000 und 1 Nacht“ und „Es gibt nur ein Rudi Völler“. Nett gemeint, aber ich hätte mir vielleicht etwas andere Musik gewünscht ?. Mit immer noch viel Platz zum Cut-Off verließ ich den VP, verabschiedete mich von Robert, den ich erst in Chamonix wiedersehen sollte und machte mich auf den Weg in Richtung Frankreich.
Les Tseppes – Catogne bis Vallorcine
Zunächst gab es wieder einen steilen Zacken zu überwinden, meiner Meinung nach der schwierigste Anstieg des Laufs. Der Anstieg nach Les Tseppes war nicht ohne, mit heftigen Steigungsprozenten, und viele Läufer pausierten zwischendrin. Ich war froh, dass ich berghoch momentan gut vorankam, beim Steigen tat das Knie auch nicht weh, also gab ich nochmal etwas Gas, soweit das bei diesem steilen Anstieg überhaupt möglich war.
Catogne, dieser kleine Gipfel, den ich bereits vom 80 km du Mont Blanc kannte (kurz nach dieser Stelle hatte ich bei diesem Lauf bereits zweimal aufgegeben), markiert die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Ab hier ging es wieder in den Downhill nach Vallorcine. Mein Knie hatte inzwischen leider ganz den Betrieb eingestellt, und Downhillen ging gar nicht mehr. Was mich wirklich nervte, denn der Downhill war zwar steil, aber sehr geil und eigentlich gut laufbar, aber mit den Schmerzen leider nicht zu machen. So wanderte ich eben den Downhill runter und war dabei nicht die einzige. Trotzdem, nervig war es schon etwas, das hatte mich sicher 30 Minuten gekostet. Noch dazu zog sich der Weg nach Vallorcine ewig hin. Immerhin, ab jetzt ist es gar nicht mehr so weit, denn über 80 km waren geschafft!
Vallorcine – Col des Montets – Tré-le-Champ
Nach einem kleinen Zickzackkurs durch den Ort erreichten wir den VP von Vallorcine, den ich fast nicht gefunden hätte, weil der Eingang etwas versteckt war – und hätte mich fast zu den Laufabbrechern gesellt, die auf den Shuttlebus warteten. Lange hielt ich mich in Vallorcine nicht auf, etwas Cola mitnehmen für unterwegs und weiter zum Col des Montets.
Ich war nun insgesamt 24 Stunden auf den Beinen, 20 davon laufend – und nun setzte ganz plötzlich die Müdigkeit ein: den Anstieg zum Col des Montets kam ich kaum noch hoch, und wenn ich nicht meine Cola und die Guarana-Tabletten dabei gehabt hätte, wäre ich vermutlich beim Laufen eingeschlafen…
La Flégère über Le Béchard
Nun nur noch ein kleiner Anstieg – so dachte ich. Für diesen Abschnitt war eine Streckenänderung angekündigt, die ganz harmlos aussah – hätte ich sie mir doch nur genauer angeschaut… Der Weg über die Tête aux Vents, den ich in umgekehrter Richtung vom 80 km du Mont Blanc kannte, wurde umgeleitet über Le Béchar, denn vor einigen Tagen gab es einen tödlichen Unfall durch Steinschlag an der Tête aux Vents.
Ich hatte mir das neue Profil leider nicht so genau angeschaut, und so dachte ich fest, es ginge permanent nur hoch –und so freute ich mich bereits über den letzten Anstieg. Als es dann allerdings von 1650m Höhe wieder auf 1450 runterging und das auf extrem technischem Terrain, war ich etwas demotiviert, denn ich wusste, nach Flégère geht es wieder hoch auf 1860 m. Und dieser Streckenabschnitt war nicht einfach: erst nur Wurzeln und Steine, was ich mit meinem Knie kaum noch laufen konnte, dann noch eine kleine Kletterpassage abwärts über nassen Fels.
Nach Flégère führte dann eine extrem steile Piste hoch, die ich nach diesem schleppenden Downhill umso schneller hochmarschierte.
Der geänderte Streckenabschnitt ist übrigens Teil des Cross und des Marathon du Mont-Blanc, krass, ich konnte mich da gar nicht mehr dran erinnern, obwohl ich diesen Weg damals schon gelaufen war…
La Flégère – La Floria – Endspurt zum Ziel
Endlich war aber auch La Flégère erreicht, und nun ging es wirklich nur noch bergab. Allerdings die ersten Kilometer auch leider wieder nur über Wurzeln und Steine, was gerade gar nicht ging. Ich freute mich schon aufs Chalet La Floria – nicht wegen dem viel gelobten Heidelbeerkuchen, denn den gab es dort morgens um 9 noch nicht – aber ich wusste, danach wurde es wieder laufbarer. Und zum Glück spielte beim Schlussdownhill das Knie wieder einigermaßen mit und ich konnte noch einmal Gas geben! Vielleicht schaffe ich es ja noch unter 25 Stunden…
Chamonix war bald erreicht, und ich war fast froh, etwas länger gebraucht zu haben, denn 2 Stunden früher wäre noch nicht so viel Publikum an der Strecke gewesen, es war ja gerade mal 10 Uhr.
Mit den Sub-25 wurde das leider nichts, nach 25:00:16 erreichte ich das Ziel. Egal – ich war stolz, dieses harte Brett gefinisht zu haben und durfte mir im Ziel die heißbegehrte Finisherweste abholen.
Fazit
Die CCC ist ein anspruchsvoller, trotz allem gut laufbarer Trail. Die ersten 50 km sind noch sehr gut laufbar, mit zunehmender Distanz werden auch die Trails zunehmend technischer und anspruchsvoller. Dabei kommt man in Abständen immer mal wieder knapp über 2.500 m (nicht höher), läuft allerdings die meiste Zeit auf unter 2.000 m. Auch wenn – oder gerade weil – er sich nicht in die Kategorie der neuen „Höher, schneller, weiter und vor allem HÄRTER“ der neueren, immer extremer und technischer werdenden Läufe einreiht, ist er nicht zu unterschätzen. Der Zieleinlauf in Chamonix ist gigantisch, selbst wenn man um so eine recht undankbare Uhrzeit am Samstagmorgen einläuft.
Chamonix ist immer eine Reise wert und das Abenteuer UTMB & Co lohnt den Aufwand auf jeden Fall. Auch wenn viele über die ITRA und die Veranstalter motzen, das Rennen ist top organisiert und hat einen Charme, dem man sich einfach nicht entziehen kann ?.
Und auch wenn ich gesagt habe, ich will an solch langen Trails nicht mehr teilnehmen, so werde ich das doch nochmal revidieren müssen. Vielleicht nicht nächstes Jahr, so bin ich doch irgendwann sicher wieder dabei. Und was den UTMB angeht: noch kann ich mir eine solche Distanz für mich nicht vorstellen…aber wer weiß… ?